Glücksspielsucht: Auslöser, Symptome und Hilfe
Glücksspiel hat viele Gesichter. Ob Lotto, Sportwetten, Poker, Spielautomaten oder Online-Casinos – für Millionen Menschen in Deutschland ist Glücksspiel ein fester Bestandteil des Alltags. Viele spielen gelegentlich, setzen geringe Beträge und behalten die Kontrolle. Manche Spieler hingegen entwickeln zwanghafte Züge und rutschen in eine Sucht.
Wie es dazu kommen kann, woran du spielsüchtiges Verhalten erkennst und wo du Hilfe findest, beleuchten wir im folgenden Artikel.
Was ist Glücksspielsucht?
Glücksspielsucht, auch pathologisches Glücksspiel genannt, ist eine psychische Erkrankung. Sie zählt laut WHO zu den Verhaltenssüchten und ist vergleichbar mit Alkohol- oder Drogensucht. Der Unterschied: Es gibt keinen stofflichen Konsum, die Sucht entsteht durch das Verhalten selbst.
Betroffene verlieren die Kontrolle über ihr Spielverhalten. Trotz negativer Konsequenzen für Finanzen, Beruf, soziale Kontakte und psychische Gesundheit verspüren sie einen inneren Drang zu spielen.
Warum Glücksspiel süchtig machen kann
Glücksspiel kann süchtig machen, weil es direkt das Belohnungssystem des Gehirns beeinflusst. Bei einem Gewinn wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Das Gehirn speichert diese Erfahrung als positiv und möchte sie daher wiederholen.
Dabei ist es nicht zwingend der große Jackpot, der süchtig macht. Schon kleine Gewinne oder die Spannung während des Spiels können ausreichen, um Abhängigkeit zu erzeugen. Besonders gefährlich sind Spiele mit hoher Frequenz (z. B. Online-Casinos, Sportwetten), aber auch Lotto kann abhängig machen.
Der Weg in die Spielsucht – typische Auslöser
Nicht jeder, der spielt, wird süchtig. Doch es gibt Risikofaktoren, die die Entwicklung einer Glücksspielsucht begünstigen:
Persönliche Krisen: Trennung, Arbeitslosigkeit, Krankheit oder finanzielle Not können als Auslöser wirken.
Emotionale Instabilität: Menschen mit Depressionen, Ängsten oder geringem Selbstwertgefühl sind anfälliger.
Soziale Isolation: Wer wenig soziale Kontakte hat, sucht im Spiel nach Ersatzbefriedigung.
Frühe Spielerfahrungen: Jungendliche, die bereits mit Rubbellosen oder Wetten in Kontakt kommen, haben ein erhöhtes Risiko.
Besonders gefährdet sind Menschen, die glauben, durch Glücksspiel ihre finanziellen Probleme lösen zu können – ein fataler Trugschluss.
Charakter eines Spielsüchtigen
Der Charakter eines Spielsüchtigen verändert sich oft schleichend. Während das Spielen anfangs noch kontrolliert scheint, übernimmt es nach und nach die Kontrolle über das Leben. Typische Anzeichen sind:
Verheimlichung des Spielverhaltens gegenüber Partnern, Familie oder Freunden
Lügen über Geld, Aufenthaltsorte oder Schulden
Rückzug von Familie und Freunden
Gereiztheit, Unruhe oder Depressionen, wenn nicht gespielt werden kann
Vernachlässigung von Arbeit, Hobbys und Beziehungen
Finanzielle Probleme trotz scheinbar geregeltem Einkommen
Verzweiflung nach Spielverlusten – gefolgt vom Drang, „alles zurückzugewinnen“
Ein Spielsüchtiger lebt häufig in einer Scheinwelt: nach außen wirkt alles normal, innerlich brodelt jedoch ein gefährlicher Konflikt.
Hilfe für Spielsucht – der Weg aus der Abhängigkeit
Der erste Schritt zur Heilung ist Einsicht. Wer erkennt, dass das eigene Spielverhalten problematisch ist, kann sich auf den Weg machen, etwas zu verändern. Es gibt viele Anlaufstellen und Wege zur Hilfe für Spielsucht:
Anonyme und kostenlose Beratung
buwei.de: bundesweite Beratung und Hilfe für Betroffene und Angehörige
check-dein-spiel.de: Selbsttests, Beratung und Unterstützung
BIÖG (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit): Telefonische Beratung
Telefonseelsorge (0800 / 111 0 111 oder 0800 / 111 0 222)
Lokale Suchtberatungsstellen in fast jeder Stadt
Therapiemöglichkeiten
Verhaltenstherapie mit einem erfahrenen Psychotherapeuten
Gruppentherapie oder Selbsthilfegruppen wie „Anonyme Spieler“
Stationäre Entwöhnung in Fachkliniken (bei schwerer Abhängigkeit)
Tipps zu Prävention und Selbstschutz
Solltest du merken, dass Glücksspiel zu viel Raum im Alltag einnimmt, solltest du frühzeitig handeln. Schon kleine Veränderungen in deinem Spielverhalten können eine große Wirkung haben.
Ein effektiver Schritt ist die Registrierung im OASIS-Selbstsperrsystem. Damit kannst du dich deutschlandweit für alle lizenzierten Glücksspielangebote sperren lassen, sowohl online als offline. Auch das Setzen von Einzahlungslimits bei Online-Plattformen hilft dabei, den Überblick über deine Ausgaben zu behalten. In der Lotto Scanner App kannst du über die Einstellungen ein Spieleinsatzlimit festlegen und bist so auf der sicheren Seite.
Plane bewusst spielsichere Tage ein und mache regelmäßig Spielpausen, um Abstand zu gewinnen und dein Verhalten zu beobachten. Der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Online-Foren oder Selbsthilfegruppen, kann ebenfalls entlastend wirken.
Wenn du unsicher bist, wie du anfangen sollst: Melde dich über die Lotto Scanner App bei unserem Support. Wir helfen dir vertraulich mit ersten Schritten und konkreten Beratungsangeboten.
Fazit: Spielen mit Verantwortung
Glücksspielsucht ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung. Wenn du bemerkst, dass dein Spielverhalten aus dem Ruder läuft, solltest du nicht zögern, dir Hilfe zu holen.
Denn: Glücksspiel kann süchtig machen, aber es gibt einen Ausweg. Wichtig ist, den ersten Schritt zu gehen. Informationen, Beratung und therapeutische Hilfe sind kostenlos und anonym verfügbar.
Lotto kann Freude machen – wenn man selbst das Spiel in der Hand hat, nicht umgekehrt.